Von der kosmischen Verschwörung zur Unsterblichkeit!

Das folgende Interview mit den beiden Autoren entstand Anfang des Jahres 1977, anlässlich der Uraufführung der 9stündigen Bühnenfassung von Illuminatus! von Ken Campbells und Chris Langhams Science-Fiction Company of Liverpool, im Londoner National Theatre.

lluminatus!

Inwieweit ist Illuminatus! erfundene Dichtung und inwieweit ein Tatsachenroman ?
Robert Shea: Der einigermaßen intelligente Leser wird rasch erkennen, dass er einen Bären aufgebunden bekommt. Aber jenseits davon gibt es eine andere Ebene, auf der sich Phantasie und Realität soweit vermischen, dass es nicht mehr leicht ist zu bestimmen, was nun vorgetäuscht und was Realität ist. Ich selber ändere ständig meine Meinung darüber, an welchen Stellen des Buches Tat­sachen beschrieben werden und welche Teile der Phantasie entsprungen sind.

Gab es seit der Fertigstellung des Buches Vor­kommnisse, die Sie in dieser Ungewissheit be­stätigen?
Robert Shea: Ja. Es gab tatsächlich eine Reihe von Ereignissen, die die Richtung, in die wir uns bewegten, zu bestätigen schienen: etwa die Aufdeckung der Verbindung zwischen der Mafia und dem CIA, sowie deren gemein­samer Versuch, Castro zu ermorden. Die Exi­stenz einer inoffiziellen Vereinigung von Fi­nanziers, die sich Bilderberger nennen und sich einmal im Jahr treffen, um über das finanzielle Geschick der Welt zu bestimmen. Dann die Trilaterale Kommission unter Vor­sitz David Rockefellers, die eine ähnliche Organisation wie die Bilderberger ist. Min­destens zwei US-Präsidenten der jüngsten Vergangenheit waren offensichtlich Mitglie­der dieser Kommission. Das Symbol der Tri­lateralen Kommission ist ein Dreieck, das Symbol der Illuminaten ist ein Auge in einem Dreieck. Sobald ich von dieser Kommission erfuhr, konnte ich mir nicht helfen, mich zu fragen, ob die Illuminaten nicht wieder ein­mal ihre Hände im Spiel hatten! Dann gibt es in Illuminatus! Gruppen, die jene kleinen, selbstmörderischen Terroristengruppen wie die „Symbionese Liberation Army“ anzukün­digen scheinen.

Was können Sie zu dem ungewohnt verschach­telten Aufbau des Buches sagen?
Robert Anton Wilson: Wovon wir versuchten weg­zukommen, war die vorgebliche Allwissen­heit, die Schriftsteller in der Vergangenheit immer wieder einsetzten. Heutigentags räu­men selbst Wissenschaftler ein, dass sie nicht alles wissen – man kann das, was auf der Welt vor sich geht, eher als Modell betrach­ten – auf subatomarer oder kosmologischer Ebene. Liberale Mitglieder des Klerus wer­den heute eingestehen, dass ihre Religion nicht unbedingt die einzig wahre sein muss. Und immer noch werden Romane geschrie­ben, als gäbe es auf einmal diese Ebene, auf der der Romancier alles wüsste. Und vom Leser wird nichts anderes verlangt, als dass er einfach alles hinnimmt. Was wir mit Illu­minatus! versucht haben, ist, verschiedene Versionen der Realität darzustellen und den Leser oder die Leserin für sich entscheiden zu lassen, welches für ihn oder sie die glaub­würdigste ist. Und dann fragen uns die Leute natürlich danach, welches nun die gültige Er­klärung sei. Unsere Antwort lautet, wir wis­sen nicht mehr als jeder andere auch. Jeder­mann sollte für sich denken.

Welche Stellung beziehen Sie in Ihrem Buch der Autorität gegenüber?
Robert Anton Wilson: Der wichtigste Song gegen Ende des Stückes ist Now Look What You Made Me Do! (Schau mal her, was du mich hast an­richten lassen!). Der Satz stammt von Laurel und Hardy. Hardy stellt irgendwas an, dreht sich um zu Laurel und sagt: Now Look What You Made Me Do! Dies haben wir ins Buch als eine Art Paradigma für das ein­gebaut, was in autoritären Gesellschaften mit pyramidenähnlichem Aufbau passiert, wo jeder nach oben blickt, um Befehle zu emp­fangen. Kommen keine Befehle, so sitzen die meisten unschlüssig herum und warten, bis irgendwann mal wieder Befehle kommen. Wir versuchen, diesen Now Look What You Made Me Do-Reflex der Leute zu kurieren, der Buchenwald, Belsen, Hiroshima, Viet­nam, die Kreuzzüge, die Heilige Inquisition und die Eroberung Mexikos zur Folge hatte. Wie schon Gurdjieff zur Zeit des ersten Welt­krieges sagte: „Es ist offensichtlich, dass auf diesem Planeten jeder schläft. Würden die Menschen nur einmal aufwachen, so würden sie ihre Gewehre wegwerfen und unverzüg­lich zu ihren Familien nach Hause gehen.“ Über das Theaterstück und die Bücher hin­aus gibt es eine Organisation, die, bekannt unter dem Namen Discordion Society, Kar­ten ausgibt, die jeden Mann, jede Frau und jedes Kind auf diesem Planeten als Papst aus­weisen. Wir wollen, dass jedermann seine eigene Göttlichkeit und Unfehlbarkeit er­kennt und aufhört, außerhalb seiner selbst auf Befehle zu warten. Hagbard Celine, der diskordische Superheld, sagt – so auch in den abschließenden Sätzen des Theaterstücks: „Das Leben auf der Erde wird solange eine Tragödie bleiben, wie es mit dem Todestrip endet. Meine nächsten Projekte sind ein Ster­nenschiff, um ein paar gesunde Geister in dieser Galaxie zu finden, und eine Unsterblich­keitspille, um dem Todestrip ein Ende zu setzen.“

Sie haben sich sehr für etwas eingesetzt, das als Immortalisten-Bewegung bekannt geworden ist. In den Vereinigten Staaten erscheinen ständig Bücher mit Titeln, wie Superlongevity, Man into Superman und No More Dying. Wie sind Sie zum ersten Mal mit dem Unsterblichkeitskonzept in Berührung gekommen?
Robert Anton Wilson: Seltsam genug war es Bob Shea, der mich als erster darauf brachte. Zu jener Zeit, Mitte der sechziger Jahre, konnte ich dem nichts abgewinnen. Mir schien es, als sei es mindestens um eine Generation verfrüht. Es war eine so langwierige Angelegenheit und verdammt kostspielig dazu. Keiner, außer den Superreichen, konnte sich Cryonic Sus­pension (durch Kälte erzeugtes Unterbre­chen-Einfrieren) leisten. Dann ereigneten sich, etwa 1973, eine ganze Reihe der eigen­tümlichsten Dinge. Ich begann den Eindruck zu gewinnen, dass ich Mitteilungen vom Sirius empfing, dem neun Lichtjahre entfern­ten Doppelstern. Timothy Leary schien eben­falls extra-terrestrische Kommunikationen zu empfangen. Und dann gab es eine ganze Menge merkwürdiger Synchronizitäten, bei denen Uri Geller und ein paar mir bekannter Naturwissenschaftler eine Rolle spielten. Meine Sirius-Erfahrung begann am 23.Juli 1973. Die Tatsache, dass es am 23. geschah, ließ mich fast den Verstand verlieren, weil 23 von ungeheurer Wichtigkeit in Illumina­tus! ist. Und die 23 war für mich sowieso schon eine ganze Zeit lang eine wichtige Zahl.

Das ereignete sich, nachdem Sie das Buch abgeschlossen hatten?
Robert Anton Wilson: Das Buch schlossen wir 1971 ab. Am 23. Juli 1973 begann diese Sirius-Geschichte. Dann fand ich heraus, dass der 23. Juli der Tag war, an dem die ägyptischen Priester ihre bis zum 8. September dauernden Sirius-Rituale begannen. Diese Tage sind als Hunds­tage bekannt, die Tage des Hundssterns Si­rius. Die Sirius-Flashes hatte ich schon, be­vor ich das wusste. Das war alles so Jungia­nisch, dass ich zuerst dachte, es sei mehr als Synchronizität und dass es wirklich eine Kommunikation gab und dass ich einge­schaltet war, eingeschaltet auf einen Kanal interstellarer ASW. Als ein Ergebnis einer resultierenden geistigen Veränderung begann ich, Früherkenntnis zu entwickeln und hoch­gradige ASW-Erfahrungen zu machen. Ich fand mich selbst in andere Teile des Landes projizieren. Alle diese Dinge bestätigten, dass ich’s nicht allein mit Einbildung zu tun hatte. Ich hatte objektive Beweise, dass ich in die Zukunft sah. Ich begann, meine Experimente auf gewisse Arten kabbalistischer Magie zu durchdenken. Ich war da mitten in eine okkulte Überlieferung hineingeraten, die auf das alte Ägypten zurückging und Kontakte mit extra-terrestrischen Wesen einschloss. Dieses Modell gab ich dann ungefähr im Oktober 1974 auf, als ich eine Serie besserer Modelle für eben diese Erfahrung entwickel­te, mit denen ich herausfand, dass es mein eigener Verstand war, den ich auf höheren Schaltkreisen meines eigenen Nervensystems arbeiten ließ. Ich war nicht in der Lage, zu akzeptieren, dass ich alles selbst machte und begann, wie Schamanen es tun, zu projizieren. Ich begann das zu sehen, was Don Juan seinen Verbündeten nennt – den Heili­gen Schutzengel der Kabbala, meine extra­-terrestrischen Verbündeten – und sie alle stellten Symbole meiner rechten Gehirnhälfte dar. Das blieb meine Sichtweise bis zum 23. Juli 1976, dem Zeitpunkt, an dem ich be­schloss, herauszufinden, ob ich wieder mit dem Sirius in Kontakt treten konnte. Wieder trat ich in das – wie John Lilly sagen würde – Glaubenssystem ein, dass diese extra-terre­strische Geschichte wirklich da war, und begann darin zu arbeiten. Ich vollzog Ri­tuale, um Kontakt mit Sirius aufzunehmen und objektive Beweise zu erhalten, dass es tatsächlich passierte. In der darauffolgenden Woche gab es im Time-Magazin dann eine ganzseitige Besprechung von The Sirius My­stery von Robert Temple. Ich ging sofort los, das Buch zu kaufen, und fand massenhaft Beweise, dass es etwa zur Zeit des alten Ägypten jene Kontakte gegeben hatte. Er denkt, dass sie mit einem Raumschiff zur Erde kamen. Ich denke, es ist wahrschein­licher, dass sie über Techniken interstellarer ASW verfügten. Wie wir in Illuminatus! sagen, wenn du deine Augen ganz öffnest, kannst du mit jedem Auge des Universums sehen. Aber ich wiederhole, dass das nur ein Modell, ein Weg dieser Erfahrung ist. Ich stimme da mit John Lilly und Crowley über­ein, dass man sich nicht mit nur einem Modell begnügen sollte. Was tatsächlich geschieht, liegt jenseits unseres derzeitigen Begriffsver­mögens, und welches Modell man auch immer anwenden mag, man sollte es immer als vorübergehendes Versuchsmodell an­sehen. Diese ganzen Explosionen, die sich 1973 ereigneten, schlossen eine ganze Menge seltsamster Synchronizitäten ein. Geller ar­beitete mit jenen mir bekannten Wissen­schaftlern zusammen und die flippten fast aus. Geheimnisvolle Falken erschienen um Geller herum; der Falke Horus. Keiner die­ser Leute war sich Crowleys Prophezeiungen über den falkenköpfigen Gott bewusst, der sich in den achtziger Jahren dieses Jahrhun­derts offenbaren würde. In Texas gab es je­manden, der behauptete, er sei von Geller dreißig Meilen in seinem Wagen teleportiert worden – in seinem Wagen mit allem Drum und Dran. Sofort erschien ein Falke, der über dem Wagen seine Kreise zog. Ein Wissen­schaftler, den ich kenne, nahm LSD, ging zu Geller und fragte: „Kann ich die Extra-Terrestrischen sehen, wenn ich auf LSD bin?“ Geller sagte: „Blicken Sie mir in die Augen.“ Er blickte ihm in die Augen und Gellers Kopf verwandelte sich in den Kopf eines Falken. Und er wusste nichts über den Mann in Texas, und er wusste nicht, dass Puharich in Israel von einem Falken gefolgt wurde, als er Geller das erste Mal besuchte!

Können Sie beschreiben, was Sie von jenem Morgen des 23. Juli 1973 an erlebten ?
Robert Anton Wilson: Neben meinem Bett habe ich ständig ein magisches Tagebuch bereitliegen, in das ich alles eintrage, was ich von meinen Träu­men kurz vorm Erwachen behalten habe. Das ist das Tagebuch, in dem ich alle meine be­wusstseinsverändernden Experimente ein­trage, die unter Drogen, die mit Yoga, ande­ren Ritualen oder die aus Träumen.

Ein hypnagogisches Tagebuch?
Robert Anton Wilson: Nicht nur das. Ich trage dort alles ein, was während irgendwelcher Rituale passiert, subjektiv und objektiv, was während eines LSD-Trips passiert – alle möglichen Aktivi­täten der rechten Gehirnhälfte. Jenen Mor­gen wachte ich mit einer sehr deutlichen Bot­schaft auf und ich musste es sofort auf­schreiben: „Der Sirius ist sehr wichtig.“ Das war der Anfang von allem. In der Nacht zu­vor hatte ich ein sehr intensives Ritual voll­zogen.

Können Sie das näher beschreiben?
Robert Anton Wilson: Es hatte sich bei jenem Ritual um Aleister Crowleys Beschwörung des Heiligen Schutzengels gehandelt, mit allen Acces­soires, um es so intensiv wie möglich zu ge­stalten. Mit anderen Worten, ich hatte Sex und war dabei unheimlich stoned. Das ganze Ritual wurde memoriert und im Kopf wieder rezitiert – mit lebhafter Visualisierung in der Art, wie man es in jeder kabbalistischen oder anderen magischen Schule lernt. Am selben Tag nahm ich Omar Garrisons Tantra, Yoga des Sexus wieder zur Hand, das ich bereits früher einmal begonnen hatte. So besah ich’s mir noch einmal und fand eine Passage, in der er sagt, es gäbe zwei sexuelle Zyklen: den der Frau mit 28 Tagen und den des Mannes mit 23 Tagen. So gab es also noch eine 23, die der Synchronizität hinzugefügt werden konnte. Ich dachte, mein Gott, zwischen der 23 und der 28 ist die diskordische fünf, die sich durch den ganzen Illuminatus! hin­durchzieht! Meine Phantasie wird von allen Seiten genährt, aus Büchern und Träumen, von überall her!

Können Sie uns erklären, was der Sirius ist?
Robert Anton Wilson: Der Sirius ist ein Doppelstern. Sirius A ist der hellste Stern am Himmel. Man findet ihn, indem man dem Gürtel des Orion ab­wärts folgt. Er ist der hellste Stern am süd­lichen Sternenhimmel. Sirius B ist für das Auge unsichtbar und wurde erst vor wenigen Jahrzehnten mit einem Teleskop entdeckt. Erst 1970 konnte er mit Erfolg photogra­phiert werden. Das merkwürdige beim Si­rius ist – und Temple belegt das in seinem Buch -, dass es bei verschiedenen afrikani­schen Stämmen unzweideutige und über jeden Zweifel erhabene Hinweise gibt, dass sie ihn kennen. Er konnte durch sorgfältige Rückschlüsse demonstrieren, dass auch die Ägypter von Sirius B wussten. Er glaubt, dass Isis das Symbol für Sirius A und Osiris das Symbol für Sirius B ist. Und darin liegt die Bedeutung des alten Geheimnisses der Eleusinischen Mysterien: Osiris ist ein schwarzer Gott. Sirius B ist ein dunkler Stern, ein zusammengebrochener weißer Zwerg, der dabei ist, sich zu einem Black Hole zu entwickeln.

Worin liegt, glauben Sie, die Bedeutung des Sirius?
Robert Anton Wilson: Es könnte ein roter Hering sein. Es könnte unser eigener sich entwickelnder Verstand sein, und wir benötigen eine Art von Entität, auf die wir all das projizieren können. Es könnte sein, dass es keine Verbündeten gibt, keine Schutzengel, keine außerirdischen auf Sirius. Aber es gibt eine bemerkenswerte Kette von Übereinstimmungen. Es gibt da jemanden, den ich kenne, Neal Wilgus, der ebenfalls ein Buch über die Illuminaten geschrieben hat, das bald erscheinen wird. Wilgus erzählt, dass er, solange er mit Nachforschungen beschäftigt war, keinen Buchladen betreten konnte, ohne ein Buch in die Hand zu nehmen und es jedesmal genau auf der Seite aufzuschlagen, auf der irgendetwas über die Illuminaten stand. Das passierte Shea und mir ebenfalls, solange wir an Illuminatus! schrieben. Als ich erst in diese Sirius-Geschichte geriet, passierte es immerzu. Ich ging in einen Buchladen und warf einen Blick in J. F. Bennetts Buch Gurdjieff, Making a New World. Ich schlug es irgendwo auf und stieß genau auf die Passage, in der Gurdjieff über die versteckten Hinweise auf den Sirius in Beelzebubs Erzählungen für seinen Enkel spricht. Ich sagte mir: „Was? Gurdjieff macht versteckte Hinweise auf den Sirius – warum?“ Dann fand ich versteckte Hinweise, die Kenneth Grant in Crowleys Werken ausfindig gemacht hatte. Dort scheint es viel mehr als bloße Synchronizität zu sein. Grant sagt, dass Crowley mit außerirdischen in Verbindung stand und dass der Sirius dem Silberstern in Crowleys Dichtung entspricht, dem Argentum Astrum. Albert Pyke, Freimaurer dreiunddreissigsten Grades, war der höchstrangige Freimaurer in den Vereinigten Staaten des neunzehnten Jahrhunderts. Er sagt in seinem Dogma and Ritual of Freemasonry, dass der silberne Stern einer jeden Freimaurerloge der Sirius ist. Er führt nicht aus weshalb. Mehr und mehr traf ich auf solche Dinge und die Kommunikationen nahmen an Intensität zu. Auf experimentellem Wege versuchte ich, in andere Glaubenssysteme einzudringen. Ich beschloss, das am weitesten abliegende Glaubenssystem zu nehmen. Und es war das, dass Märchenfiguren und -völker wirklich existieren. Da niemand mehr so recht an Feen und Elfen glaubt, müssen sie mit uns Kontakt aufnehmen. Heutzutage geben sie vor, Außerirdische zu sein. Ich stieg in dieses Glaubenssystem ein, nahm ein wenig Acid und begab mich zu einem Hexensabbat. Ich ge­höre drei verschiedenen Orden in Kalifornien an, die Hexensabbate abhalten. Als wir zum Aufheben des Bündels der Macht kamen, stieg ich wirklich unheimlich aus und eine Gruppe Elfen erschien und führte mich ins Märchenland. Ich durchlief die ganze klas­sische Geschichte von La Belle Dame Sans Merci und die ganze klassische keltische Überlieferung, mit all ihren Zeitverschie­bungen. Die Phänomena passen sich deinem Glaubenssystem an. Wenn man glaubt, sol­che Phänomena gäbe es nicht, passen sich die Phänomena dem an. Ich kenne Leute, intelli­gente Leute, die einem erzählen, sowas wie ASW gäbe es nicht, und sie haben es niemals erfahren; wobei ich vermute, dass 80 Prozent der Bevölkerung über irgendwelche ASW-Erfahrung verfügen.

Solche Zweifler frage ich immer, was für Ge­danken sie haben werden, die nächsten drei Gedanken von jetzt an – und schon hat man sie! Glauben Sie, dass Feenkreise mit UFOs in Zusammenhang stehen?
Robert Anton Wilson: Natürlich. Feenkreise sind Brandmale von UFOs. Ich bin nicht der einzige, der die Verbindung zwischen Feen und UFOs ge­sehen hat. Man kann jedes beliebige Modell anwenden. Man kann sagen, es seien Feen oder UFOs oder Zeitreisende, wenn es in das jeweilige Glaubenssystem passt. Man kann sagen, es sei der kabbalistische Heilige Engel oder dass es alles das eigene Nervensystem sei, das seine latenten Kräfte entwickelt.

Welche anderen Dinge haben sich, von jenen Synchronizitäten abgesehen, in Ihrem Bereich noch ereignet, die auf irgendwelche Erschei­nungen auf dem Sirius schließen lassen?
Robert Anton Wilson: Es erschienen mir Stimmen, die zu mir sprachen und mir Dinge erzählten, die sich als wahr herausstellten.

Verschieden von Ihrer eigenen inneren Stim­me?
Robert Anton Wilson: Ja. Völlig verschieden.

In unterschiedlichem Tonfall, unterschied­lichem Akzent?
Robert Anton Wilson: Ja. Eine völlig andere Stimme.

Englisch sprechend?
Robert Anton Wilson: Ja.

Mit englischem oder amerikanischem Akzent?
Robert Anton Wilson: Also das … Ich denke, es war ein kanadischer Akzent, wenn Sie’s genau wissen wollen, oder Upper Class mittel-amerika­nisch, irgend sowas. Ohne besonders auffäl­ligen Akzent. Ich machte die Erfahrung, gleichzeitig über Raum und Zeit sehen zu können; ich sah etwas, das eine halbe Stunde später in einem anderen Stadtteil passierte. Und ich habe erlebt, in Kalifornien und Arizona gleichzeitig zu sein, und während ich mich in Kalifornien aufhielt, sah ich Dinge in Arizona, die ich, wie es schien, beeinflussen konnte, als wäre ich selbst in Arizona.

Geschah das in einem alltäglichen Zusammen­hang?
Robert Anton Wilson: Nein. Das geschah während eines an­deren Hexensabbat. Hätte mir irgendwer so etwas vor fünf Jahren erzählt, hätte ich ge­sagt, der spinnt. Inzwischen erhielt Leary eine außerirdische Botschaft, dass wir noch in dieser Generation Unsterblichkeit erreichen können. Ich selbst kam mit einer Gruppe von Biologen zusammen, die sich mit Langlebig­keit beschäftigen. Sie teilen sich in zwei Grup­pen: eine größere Gruppe, die daran glaubt, dass wir Langlebigkeit noch in dieser Gene­ration erlangen können; und diese Gruppe arbeitet wirklich außerordentlich hart daran. Sie haben sich schon solange damit befasst und ein solches Ansehen dabei erworben, dass jene, die nicht mit ihnen übereinstim­men, in ihrem Nicht-Übereinstimmen sehr höflich geworden sind. Der Glaube, dass Unsterblichkeit möglich sei, ist immer noch auf eine geringe Minderheit beschränkt. Ich lernte eine ganze Reihe von Immortalisten kennen, die zu den hellsten und bedeutend­sten Köpfen der Biologie zählen. Das heißt nicht, dass ich ihnen in allem zustimme und es ist kein Plädieren für diese Leute, wenn ich sage: Die hellsten Köpfe befinden sich häufig im Unrecht. Die hellsten Köpfe sind am weitesten far out und sie können richtig oder falsch liegen.

Ihre fünfzehnjährige Tochter, Luna, wurde vor vier Monaten ermordet. Können Sie uns be­schreiben, wie das passierte?
Robert Anton Wilson: Luna wurde während eines Einbruchs in dem Geschäft, in dem sie arbeitete, tot­geschlagen. Kurz nach Lunas Tod rief Paul Segal an, der gerade seinen Doktor über das Aufhalten des Alterungsprozesses bei Ratten gemacht hatte. Er kennt mich als einen der­jenigen an, die ihm bei seiner Arbeit hilfreich waren. Ich half ihm nicht bei der eigentlichen Forschungsarbeit, aber er hatte das Gefühl, ich hätte eine Menge zu seiner Arbeit bei­getragen. Paul sagte, er wisse, ich hätte nicht das Geld für Cryonic Suspension, aber, so fuhr er fort, wir könnten es unentgeltlich machen lassen und man könne das nötige Geld dafür später auftreiben. Es stellte sich heraus, dass eine ganze Menge Leute aus der Immorta­listen-Bewegung sich bereit fanden auszu­helfen und so weiter. Also konnten wir Luna konservieren. Die Bay Area Cryonic Society führte die erforderlichen Arbeiten unentgelt­lich aus, als Ausdruck ihrer Dankbarkeit für die Werbung, die ich für sie gemacht hatte. Das war wahrscheinlich einer der bewegend­sten Augenblicke in meinem ganzen Leben. Wir hatten wirklich Angst, wir könnten es wegen der ganzen, damit zusammenhängen­den Rechtsfragen nicht schaffen. Aber wir hatten Glück. Der Leichenbeschauer begriff sofort, worum es ging, als wir uns an ihn wandten, und tat alles, um uns zu helfen.

Aber ist Cryonic Suspension nicht außer­ordentlich kostspielig?
Robert Anton Wilson: Es liegt heute in jedem Fall noch außerhalb der Möglichkeiten des Durchschnitts­bürgers. Bisher ist es nur den sehr Wohl­habenden möglich. Man muss zunächst ge­nügend Kapital für die Sache an sich zusam­mentragen – und auf unbestimmte Zeit für Anteile an den laufenden Kosten – was etwa auf 30.000 Dollar kommt. Einer der Gründe, weshalb wir im April in Berkeley eine Luna­ Wilson-Unsterblichkeitstombola organisier­ten – mit Leary, Eldridge Cleaver, Ken Kesey und verschiedenen Rockgruppen – ist der, Mittel für Lunas Einlagerung zu sammeln, und der Überschuss wird in kryonische For­schung gehen.

Es gibt ein hartnäckig sich haltendes Gerücht, dass Walt Disney einer der ersten gewesen sein soll, der sich für ein kryonisches Begräbnis entschied …
Robert Shea: Eine Version dieses Gerüchts besagt, dass er in einer ständig unter Verschluss ge­haltenen Kammer im Schneewittchen­-Schloss von Disneyland liegt. Es gibt Leute, die wollen Raubreif gesehen haben, der unter einer Tür hervorquillt.
Robert Anton Wilson: Die Disney-Organisation leugnet das. Tatsache aber ist, dass er, bevor er starb, eine Serie von Filmen machte, von denen je einer pro Jahr den Disney-Angestellten als Pep Talk vorgeführt wird. Und am Ende eines jeden Films sagt er: „Wir werden uns wieder ­sehen.“ Das könnte sich auf den nächsten Film beziehen, oder auf die Tatsache, dass er kryonisch aufbewahrt wird.

Alex Comfort ist einer der Welt führendsten Gerontologen. außerdem ist er Anarchist und lebt zur Zeit in Kalifornien. Was ist seine Einstellung gegenüber der Immortalisten-Bewe­gung?
Robert Anton Wilson: Comfort hat die Unsterblichkeit bisher noch nicht gutgeheißen, doch ist er einer der führenden Propagandisten für Langlebig­keit. Er ist bestimmt überzeugt, dass Lang­lebigkeit möglich ist, vielleicht bereits von den achtziger Jahren an. Wir verfügen über ausreichende gute Theorien. Unsterblichkeit ist möglich und Langlebigkeit sehr wahrscheinlich. Die Frage ist: Wie bald? Das hängt davon ab, wieviele Mittel für die Forschung bereitgestellt werden können, und das wiederum hängt davon ab, wieweit die Öffentlichkeit dafür interessiert werden kann. Es gibt verschiedene Schätzungen – zum Bei­spiel könnte es in den späten achtziger Jahren möglich sein, vielleicht in den frühen neunzigern, vielleicht aber auch erst nach dem Jahre 2000. Timothy Leary sagt, wir könnten es bis in den frühen Achtzigern schaffen, wenn wir nur genügend Leute zusammenkriegen, die sich dafür begeistern und schreien: WIR WOLLEN LÄNGER LEBEN! Ich meine, er hat recht, deshalb agitiere ich soviel ich kann, um mehr und mehr Leute für Langlebigkeit zu interessieren. Die Einstellung dazu ändert sich mit zunehmendem Alter. Ich bin jezt 45. Einer der Leute, die sich unserer Sache am meisten verschrieben haben, ist 67. Sollte es, sagen wir, um das Jahr 2000 verwirklicht werden können, bedeutet es für Leute in den Zwanzigern keinen großen Unterschied mehr, ob wir uns beeilen oder nicht. Mit dem Älterwerden gewinnt der Gedanke des Sich-Beeilen-Müssens an Wichtigkeit, besonders wenn man etwas durchmacht wie ich, wo man zu realisieren beginnt, dass man eigentlich nichts weiß. Wenn man zu realisieren beginnt, dass das Universum weit geheimnisvoller ist, als man es jemals geahnt hat, dass etwas vor sich geht, von dem Synchronizität nur die Spitze des Eisbergs ist; dass es eine höhere Intelligenz oder höhere Intelligenzen zu geben scheint, ob wir sie uns nun als Engel oder Außerirdische oder zeitreisende Anthropologen aus der Zukunft oder wie auch immer vorstellen – es liegt auf der Hand, dass unser gewöhnlich übereinstimmendes Glaubenssystem inadäquat geworden ist. Ich bin nicht übermäßig beeindruckt von den meisten professionellen weisen Männern um mich herum, den Gurus usw. Ich glaube nicht, dass sie mehr wissen als ich, und so habe ich dieses ungeheure Gefühl von Mysteriosität und Neugier und ich denke, es ist eine Schande, dass die Menschen auf den Friedhof gekarrt werden, ohne dass sie lange genug leben konnten, diesen Sinn fürs Mysteriöse entwickeln zu können. Gerade jetzt bin ich mehr gespannt und neugiereig auf das Leben und seine Geheimnisse als jemals zuvor und ich würde gern lange genug leben, um herauszufinden, was zum Teufel vor sich geht. J.B.S. Haldane sagte: „Das Universum ist nicht nur rätselhafter als wir denken, sondern rätselhafter als wir denken können.“ – Vor allem dann, wenn man zu einer neurologischen Ebene mutiert, wo man begreift, was Leary „Erfahrungen der sechsten Stufe“ nennt.

Und das bedeutet?
Robert Anton Wilson: Leary geht von acht Stufen aus. Die erste Stufe besagt nichts weiter als biologisches Überleben – man ist sich da der Gefahren für seinen Körper bewusst und ist auf seine Nahrung bedacht, etwa so wie Babies orientiert sind. Die zweite Stufe bedeutet Säugetier-Politik – Status und Territorium. Und die dritte Stufe ist symbolisch – dort befinde ich mich gerade: Schnickschnack. Die vierte Stufe ist die sexuelle Stufe der Entrückung oder die tantrische Stufe, in der man in reine Glückseligkeit geraten kann. Die sechste Stufe nennt er neuro-elektrisch, und dort beginnen die merkwürdigsten Dinge zu passieren. Darüber lieben dann die siebte und die achte Stufe. Wenn man mindestens bis zur sechsten Stufe vordringt, offenbart sich, wie Crowley sagt, das Universum in einer mehr oder weniger kontinuierlichen Initiationszeremonie. Jeder Tag verschlägt einem aufs neue den Atem. Überall Synchronizität, überall geschehen Wunder. Alles ist um vieles verwirrender als zuvor. An diesem Punkt angelangt, möchte ich einfach solange wie möglich leben, in der Hoffnung, dass ich unter Umständen noch herausbekommen kann, was eigentlich vor sich geht.

Welches sind die sozialen und politischen Implikationen unendlicher Lebensverlängerung?
Robert Anton Wilson: Es bedeutet die revolutionärste Konzeption, die unser Planet jemals erlebt hat. Es gibt nichts in unserer Gesellschaft, das durch sie nicht verändert würde. Was wird mit den Banken passieren, wenn die Leute lange genug weiterleben, um Zinsen für hundert Jahre zu kassieren? Was wird man mit dem derzeitigen Gefängnissystem beginnen? Gefängnisse sind bereits jetzt desperate Institutionen. Die Leute werden, sagen wir, 300 Jahre leben. Wir werden Leute haben, die im Gefängnis ständig ein und ausgehen, und jedesmal wenn sie wieder einmal entlassen werden, werden sie noch verrückter und noch gewalttätiger sein als zuvor. Man stelle sich das einmal über 300 Jahre fortgesetzt vor!

Aber gibt es da nicht einen außerordentlich düsteren Aspekt bei der Unsterblichkeitsidee? Könnte sie nicht ebenso gut als eine logische Erweiterung des Todestrips angesehen werden – ein Symptom einer todesorientierten Gesell­schaft im letzten Stadium des Zerfalls? Die äußerste Form, die die kapitalistische Aus­beutung annehmen könnte, wäre die, dass man die Leute das Atmen bezahlen lässt. Im Augen­blick scheint das noch kein vernünftiger Vor­schlag. Wenn die Cryonic Suspension preislich aber stark herabgesetzt würde, könnte das der nächste Schritt sein: die Leute für das Auf­bewahren ihrer Körper nach dem körperlichen Tod zahlen zu lassen – eine immense Einkom­mensquelle für große Unternehmen.
Robert Anton Wilson: Ja. Die Leute, die ich kenne, die sich für den Immortalisten-Trip stark machen, sind sich dessen sehr bewusst. Paul Segal, von dem ich vorhin bereits sprach – er hat jene vier Leute in der Bay Area eingefroren – ist sich dessen nur zu gut bewusst. Paul gehört übrigens einer radikalen Gruppe an, die sich Earth People’s Commune nennt und sehr marxistisch orientiert ist, anarchistisch-mar­xistisch. Die Gefahr ist vorhanden. Aber was Paul momentan am meisten beschäftigt, ist, die Kosten der Cryonic Suspension soweit zu senken, dass es sich jeder leisten kann. Er ist davon überzeugt, dass man die Kosten inner­halb von fünf Jahren soweit drücken kann, dass es sich praktisch jedermann leisten kann. Aber im allgemeinen sind sich die Leute der Immortalisten-Bewegung dieser Probleme in höchstem Maße bewusst. Leary fasst die ganze Sache so an: Bringt die Botschaft unters Volk. Wenn einmal genügend Leute überzeugt wurden, wird es keine Möglichkeit geben, es zu monopolisieren, weil jeder es haben will. Der einzige Weg, dass es sich zu einem schlechten Trip wenden könnte, wäre, wenn etwa die Rockefellers das System aus­findig machen und ausschließlich zu ihrem eigenen Nutzen einsetzen würden; dann hät­ten wir für alle Zeiten eine unsterbliche Herr­scherklasse und alle anderen blieben sterb­lich. Das wäre der extremste Horror, den uns der Kapitalismus bescheren könnte. Aber das wird nicht geschehen können, weil zu viele Forscher auf diesem Gebiet eine politische Überzeugung haben, mit der sie eine solche Entwicklung einfach nicht zulassen werden. Die Leute, die die wissenschaftliche Arbeit leisten, werden niemals einer Monopolisie­rung zustimmen. Sie werden verdammt dar­auf achten, dass, wann immer sie die Formel für Langlebigkeit gefunden haben, die Pille für jedermann verfügbar sein wird.

Nach allem, was Sie gesagt haben, wird es deutlich, dass Leute wie Leary und Sie selbst ziemlich überzeugt davon sind, dass mensch­liches Leben in vielfachen Dimensionen exi­stiert – eine Anschauung, die auch konventio­nellen religiösen Auffassungen von Unsterb­lichkeit zugrunde liegt. Wenn die Menschen nach dem körperlichen Tod in anderen Dimen­sionen weiterexistieren, warum ist es dann so wichtig, der Unsterblichkeit, im vergleichs­weise weltlichen, physikalischen Sinn, soviel Gewicht beizumessen?
Robert Anton Wilson: So wie Sinzaki Roshi sagte, bevor er an Krebs starb, ein Lebensjahr ist wunder­bar. Hundert Lebensjahre sind sehr viel wun­derbarer.

Zeugt das, was Sie sagen, nicht von einem Mangel an Vertrauen in die traditionelle Auf­fassung von Unsterblichkeit?
Robert Anton Wilson: Ich denke nicht Mangel an Vertrauen im Sinne des Wortes. Ich würde es als Mangel an blindem Glauben ausdrücken. Meine Einstellung ist, dass das Universum so ver­dammt geheimnisvoll ist, dass ich einfach keine Dogmen dafür aufstellen kann. Ich habe genügend persönliche Gründe, an ein Überleben jenseits des Körpers zu glauben, aber ich denke nicht, dass die Beweise über­zeugend sind. Ich glaube, es gibt Grund ge­nug anzunehmen, dass da eine ganze Menge Wunschdenken mitspielt. Ich hatte unter Hypnose Erinnerungen an vergangene Le­ben, die ich noch einmal durchlief. Meine Auffassung ist immer noch die, dass wir nicht wissen, praktisch nichts wissen. Viele der Immortalisten würden mir an dieser Stelle nicht zustimmen. Ich spreche damit nicht für die Immortalisten-Bewegung, aber ich glau­be, wir werden in den nächsten fünfzehn Jahren vermutlich eine ganze Menge Über­raschungen erleben. Es mag sein, dass wir Langlebigkeit und die ersten Schritte zu kör­perlicher Unsterblichkeit erlangen werden und den endgültigen wissenschaftlichen Nach­weis der Parapsychologen, dass wir sowieso überleben! Das wird uns eine sehr interes­sante Alternative bescheren. Wir können über körperliche Langlebigkeit verfügen oder den Tod mit dem Wissen akzeptieren, dass er nicht das Ende bedeutet. Außerdem wer­den sich noch ganz andere Möglichkeiten ergeben. Es scheint möglich – Norbert Wie­ner sprach bereits 1948 davon und Bucky Fuller sprach vor nur drei Wochen in San Francisco darüber – dass wir lernen werden, unsere Persönlichkeit in elektrischen Impul­sen zu kodieren. Wir könnten uns dann selbst in Computer übersetzen! Viele Leute würden das nun wahrscheinlich als den größten Horror empfinden. Ich meine aber, das könnte schon ein ziemlich interessanter Trip sein – eine Zeitlang Computer zu spielen. Wie der Transporter im Film Startrek. Wir könn­ten uns selbst auseinander nehmen und an einem anderen Ende des Universums wieder zusammensetzen. Es mag durchaus verschie­dene Arten von Unsterblichkeit geben. So­lange wir sie nicht kennen, bin ich darauf aus, die Möglichkeiten kennenzulernen. Es wäre ein ungeheurer Trip, wenn wir über Langlebigkeit und Unsterblichkeit verfügten, und zur gleichen Zeit nachweisen könnten, dass es eine Art Unsterblichkeit des Geistes gibt. Das wird das Bewusstsein der Menschen ganz schön ins Rotieren bringen. Worüber werden sich die Menschen, verdammt noch mal, überhaupt noch Sorgen machen kön­nen? Das alles wird die menschliche Psyche völlig umkrempeln.

Gibt es in diesem Augenblick bereits Lang­lebigkeits-Techniken, die funktionieren könn­ten?
Robert Anton Wilson: Das ist umstritten. Es gibt eine Menge Theorien. Es gibt Leute, die sehr viel länger leben. Angeblich bei den Hunsas sowie in Teilen Russlands und Südamerikas. Über Nachweise wird noch immer debattiert. For­schungen über die Lebensgewohnheiten die­ser Leute wurden angestellt. Übrigens ist Buba Free John, Guru eines besonders aus­gefallenen Kults in Kalifornien – man könnte ihn als eine Art Hippie-Zen beschreiben – intensiv mit Langlebigkeitsforschung befasst. Er sagt, man müsse mehrere hundert Jahre leben, bevor man sein gesamtes Potential entwickeln kann. Er sagt, dass die Art Er­leuchtung, wie die Leute sie in der Vergan­genheit erlangen konnten, nur partiell sei, und dass wir, nachdem wir ein paar hundert Jahre gelebt haben, eine höhere Stufe der Er­leuchtung erreichen können. Also gründete er eine Gruppe, die sich Incarnation Incor­porated nennt und all die verschiedenen An­näherungen an Langlebigkeit koordiniert: sie versucht, mit der gesamten Forschung auf diesem Gebiet Schritt zu halten, und sie orga­nisiert Expeditionen in jene Gegenden, in denen Menschen vermeintlich länger leben. Es gibt nicht nur wissenschaftliche Materia­listen, die sich mit Langlebigkeit beschäfti­gen. Buba Free John ist ein traditioneller Guru der ausgeflippten Sorte.

Und die Crypto-Biosis? Messen Sie der Fähig­keit von Samenkörnern irgendeine Bedeutung zu, die wie schlafend jahrelang in der Wüste liegen können, bis es irgendwann mal einen Regenschauer gibt, oder Sea Monkeys, die über dieselben Fähigkeiten verfügen. Im latei­nischen Slang sind sie als Artemia Salina bekannt. Es sind kleine Salzwasser-Krabben, die nie zu sterben scheinen. Verschlechtern sich die Lebensbedingungen, kapseln sie sich einfach ein, um irgendwann weiterzuleben.
Robert Anton Wilson: Viele Dinge lassen sich auf die Holo­gramm-Lebenstheorie zurückführen: das Ganze in jedem einzelnen Teil. Jeder Teil in einem Hologramm enthält das Ganze. Und so lautet das alte magische Gesetz: der Ma­krokosmos ist im Mikrokosmos enthalten. Es stimmt, dass innerhalb einer Zelle des Körpers die gesamte genetische Information der Persönlichkeit enthalten ist – das Uni­versum in einem Sandkörnchen. So gesehen mag es nicht notwendig sein, den ganzen Körper zu konservieren. Das mag nichts als eine Art Konservatismus und Schüchternheit bei jenen Leuten sein, die sich selbst für far out halten.

Wo wir gerade über Zellen sprechen, können Sie uns sagen, welche Rolle der DNS zu­kommt?
Robert Anton Wilson: Wir glauben, dass die DNS eine in­telligente Entität darstellt, intelligenter als die meisten von uns, sie entwarf uns sozusagen. Und wir glauben, dass die DNS ein bestimm­tes Projekt im Sinn hat – Unsterblichkeit. Ich denke, sie hat die ganze Zeit daran ge­arbeitet, unsterbliche Organismen zu produ­zieren, die in der Lage sind, den Planeten zu verlassen – die Säugetier-Bedingungen zu transzendieren. Um am Ende, grob gesagt, zu gottähnlichen Wesen zu werden. Ich glau­be, das ist von Anfang an das Lebenspro­gramm gewesen. Ich glaube, es ist eine gute Metapher, DNS als eine höhere Intelligenz zu sehen, die das Leben auf diesem Planeten dreieinhalb Milliarden Jahre lang program­miert hat. Herbert Muller, ein Nobelpreis­träger für Genetik, sagte einmal, wir seien gigantische Roboter, von DNS geschaffen, um mehr DNS hervorzubringen. Ich glaube, in dieser Metapher liegt eine ganze Menge Wahrheit. Die DNS ist unsterblich und hat alle Formen entworfen. Bucky Fuller hebt hervor, dass es keinen Ingenieur oder Tech­nologen, sich selbst eingeschlossen, gibt, der die Einfachheit und die ungeheure struktu­relle Stärke und Wirtschaftlichkeit eines ganz gewöhnlichen Baumes erreicht hätte. DNS ist der grösste Technologe auf diesem Pla­neten und, wie mein Sohn Graham sagt, ist es der Welt größter psychedelischer Künst­ler. Machen Sie einfach mal einen Spazier­gang im Wald. Ich glaube, DNS wissen­schaftlich zu verstehen, bestätigt all das, was die Mystiker seit Jahrtausenden über die höhere Intelligenz gesagt haben: sie stirbt, in der Essenz aller Dinge, niemals. Wissen­schaftlich kann man es verstehen, aber um es wirklich zu erfahren … da setzt Leary ein, mit der siebten Stufe des Nervensystems, wenn man wirklich auf DNS einsteigt und genetische Signale empfängt. Niemand, der diese Erfahrung machte, konnte darüber ver­nünftig und zusammenhängend sprechen, ohne wie ein Geistesgestörter zu klingen. Was es noch am ehesten auszudrücken vermag, ist der letzte Satz der Neunten von Beethoven.

Die Doppel-Helix ist eine Spirale. Der Mer­kurstab ist ein Stab mit zwei sich um ihn schlängelnden Schlangen. Das Symbol der Medizin in der westlichen Welt. Es gibt den Tanz der Derwische und den Spiralturm zu Babel. Sehen Sie irgendeinen Zusammenhang zwischen der mystischen Spirale und der DNS?
Robert Anton Wilson: Sicher. Die alten chinesischen Ärzte verwendeten spiralförmig geschnitzte Mari­huana-Stiele für Heilzwecke. Das Kundalini muss eine Spirale sein. Nachgewiesenermaßen haben eine ganze Anzahl von Leuten durch die Geschichte hindurch jenen Be­wusstseinszustand der siebten Stufe erreicht und damit die Symbole hinter sich gelassen. Man trifft das Kundalini sowohl in babylo­nischer als auch in hinduistischer Kunst an, und der Hexentanz entspricht immer einer inwärts gewundenen Spirale, wie mein Ring hier. Genauso wurden alte irische Grabstät­ten angelegt.

Robert Shea bemerkte vorher, dass die Doppel-Helix eine Spirale ist, darauf aus, uns an der Nase herumzuführen. Würden Sie dem zu­stimmen?
Robert Anton Wilson: Nun, die DNS kümmert sich einen Dreck um uns. Sie benutzt uns lediglich, um sich selbst reproduzieren zu können. Bei vielen Arten ist die Reproduktion der Anfang vom Ende. Das stand in jenem Biologie-Buch, das James Joyce während seiner Uni­versitätszeit las und das ihn so beeindruckte: Reproduktion ist der Anfang des Todes. Der Lachs stirbt unmittelbar nach dem Laichen; sobald wir die sexuelle Reife erreicht haben, beginnt der Abstieg. Die DNS will, dass wir uns reproduzieren und mehr DNS, bessere DNS machen, und dann ist es aus mit uns. Auf der anderen Seite, wenn man es gründ­licher betrachtet, glaube ich, die DNS ent­warf unser Nervensystem und all unsere hö­heren Fähigkeiten, um uns in die Lage zu versetzen, Dinge zu tun, die sie nicht tun kann. DNS ist sehr viel intelligenter als wir, aber sehr viel träger. DNS arbeitete seit Mil­liarden von Jahren und entwarf menschliche Wesen, die schneller denken und handeln, so müssen wir uns mit dem ursprünglichen Programm auseinandersetzen. Wir können das Programm revidieren. Ich denke, wir können den Schalter zum Alterungsprozess finden und abschalten. Die Biologen, die den Alterungsprozess als Resultat von Entropie betrachten, haben niemals wirklich die Ther­modynamik der Entropie in Betracht ge­zogen. Wäre der Prozess des Alterns das Resultat von Entropie, so fänden wir ein Zufallsschaubild von Leuten, wie sie mit dreißig, siebzig, hundertfünfzig, dreihundert­fünfzig, vierhundert sterben. Anstatt dessen finden wir eine Gerade um etwa siebzig. Fast jeder Mensch verlässt an diesem Punkt die Bühne. Es ist also doch kein stochastischer Vorgang. Es ist ein vorherbestimmtes kine­tisches Programm. Die DNS plant, nachdem sie uns benutzt hat, unseren Tod. Aber sehr wahrscheinlich sind wir nahe daran, den che­mischen Schalter zu finden und ihn auf Null zu stellen. Niemand weiß, wie lange wir leben könnten. Jeder stellt Vermutungen an – es könnten mehrere hundert, Tausende von Jahren sein.

Aber wird Unsterblichkeit die Reproduktion nicht überflüssig machen?
Robert Anton Wilson: Das ist nicht ganz klar. Ich habe Leute darüber debattieren hören, dass die steigen­den Überlebenschancen und die steigenden Geburtsziffern im vergangenen Jahrhundert alle einem DNS-Programm zugeschrieben werden können, das uns auf Sternenreisen vorbereitet. Und dieses Programm mag weit­aus mehr Menschen benötigen, als es auf unserem Planeten jemals gegeben hat, nur, um diese Show inszenieren zu können – um uns zu den Sternen wegdonnern zu sehen. Leary denkt etwa so. Wie alle modernen Wis­senschaftler ist er sehr skeptisch, was seine eigenen Theorien angeht. Er würde niemals darauf bestehen, dass es im wörtlichen Sinne stimmt, immerhin stellt es aber ein brauch­bares Modell dar – dass wir, weil wir zu lange mit der linken Gehirnhälfte gedacht haben, jene ökologische Havarie auf der Erde ge­schaffen haben, so dass uns DNS neue Si­gnale durchgeben musste. Dies geschah durch das vegetative Königreich, das etwa durch Umweltverschmutzung ernsthaft in Gefahr gebracht worden ist. So verschwor sich das vegetative Königreich, um Chemi­kalien in uns hineinzuschaffen, die uns öko­logisch gesunden Menschenverstand lehren sollten. Nur hedonistisch war es möglich, sie schnell und in großer Anzahl in unser Ner­vensystem zu bekommen. Also verführte uns das vegetative Königreich mit Drogen, um uns high und happy zu machen und gleich­zeitig für Aktivitäten der rechten Gehirn­hälfte zu öffnen. Die fünfte Stufe ist nichts als der Schokoladeüberzug, um uns auf die sechste Stufe zu locken und uns zu einer kos­mischeren Perspektive zu öffnen. Das alles ist nur eine Gemüseverschwörung, um mit uns zu konspirieren. Pilze, Kakteen, Hanf usw. sind Signale des vegetativen König­reichs an unser Nervensystem.

Also benutzt uns DNS, um DNS vom Planeten wegzubringen?
Robert Anton Wilson: Das war die Botschaft, die Leary im August 1973 auffing, dass DNS den Planeten verlassen wollte und wir die Werkzeug­macher des DNS-Gehirns seien. Vielleicht ist es unsere Funktion, die Bäume in den Mittel­punkt der Galaxie zu bringen. Vielleicht, dass sie die einzigen sind, die mit den höheren Intelligenzen kommunizieren können. Un­sere Funktion mag die sein, Raumstädte vom Typ L-5 zu bauen, mit vollständigen mikro­ökologischen Systemen, Flüssen und Fi­schen, und sie zum Mittelpunkt der Galaxie zu transportieren, wo vielleicht Bäume und Delphine die gesamte Kommunikation über­nehmen werden.

Mir kam es immer sehr eigenartig vor, wes­halb Jesus Christus den Feigenbaum verfluch­te. Haben Sie darauf eine Antwort?
Robert Anton Wilson: Nein. Sie?

Haben Sie irgendeine Interpretation des wie­derkehrenden Methusalem-Mythos, dass es bereits Menschen gab, die mehrere hundert Jahre alt wurden?
Robert Anton Wilson: Ich denke, das war möglich. Zum Beispiel gab es da den Fall Nicholas und Pernette Flamel. Er war Alchemist, beide lebten 120 Jahre. Soweit ich seinen Aufzeich­nungen entnehmen kann – wie alle mittel­alterlichen Alchemisten schrieb er kodiert – ­benutzten sie eine Art tantrischer Praktiken, um ihr Leben zu verlängern. Andere konnten das vielleicht sogar noch besser. Da gibt es jene Legenden über weise alte Leute im Osten, die mehrere hundert Jahre alt sind. Das glau­be ich nicht. Ablehnen tue ich es aber auch nicht.

Könnte es sein, dass bestimmte Mitglieder der menschlichen Rasse diese Techniken früher einmal ausfindig machten und sie im Laufe der Zeit wieder in Vergessenheit gerieten?
Robert Anton Wilson: Möglicherweise fanden sie eine Tech­nik, vielleicht auch mehrere. Ich glaube, dass man mit gewissen Yoga- und anderen magi­schen Praktiken das Leben etwas verlängern kann, vielleicht gibt es sogar Praktiken, mit denen man es erheblich verlängern kann. Natürlich ist das sehr spekulativ.

Können Sie das neurologische Konzept erläu­tern?
Robert Anton Wilson: In den nächsten dreißig Jahren wird es drei größere Ereignisse geben, für die ich hier drei Akronyme habe. Sie wurden von einer Gruppe von Leuten geprägt, mit denen ich in Kalifornien zusammenarbeite: Dr. Ti­mothy Leary, Dr. Wayne Benner, Dr. Jack Sarfatti, Saul Paul Sirag und andere. Als erstes wäre SMI²LE zu nennen – Space­-Migration Intelligence-squared, Life Exten­sion (Auswanderung in den Weltraum, Intel­ligenz zum Quadrat, Lebensverlängerung). Da­mit wird sich ausnahmslos alles verändern. Die grösste Mutation der Geschichte. Das wird kein historisches Ereignis sein, es wird ein evolutionäres Ereignis sein, das größte, seitdem das Leben aus dem Wasser an Land ging. Intelligenz im Quadrat bedeutet: das Nervensystem studiert das Nervensystem. Lernen, wie man sein Nervensystem auf ver­schiedenen Funktionsebenen neu program­miert. Damit zusammenhängend haben wir da die, wie ich es nenne, HEAD-RevolutionHedonic Engineering and Development (He­donistisches Ingenieurwesen und Entwick­lung). Damit lernen wir, die ganze Zeit high zu sein. Yogi entdeckten das bereits vor etwa 2000 Jahren. Wir lernen, wie man das noch viel effektiver einsetzen kann. Die Durch­brüche, die bis jetzt erreicht wurden, werden im Vergleich mit dem, was in den nächsten fünfzehn Jahren passieren wird, gering sein. Zum Beispiel wurde vor zwei Jahren unter Zuhilfenahme von Biofeedback demonstriert, wie man Erektionen des Penis durch Willen steuern kann. Niemand zuvor war dazu in der Lage gewesen. In Harvard und John Hopkin erreichte man, dass 60 Prozent der Versuchspersonen innerhalb weniger Wo­chen dazu in der Lage waren. Biofeedback ist nur ein Teil der neurologischen Revolution. LSD war nur die Spitze des Eisbergs. Die Wissenschaft der Reprogrammierung des Nervensystems in Hinblick auf Ekstase innerhalb der nächsten fünfzehn Jahre wird ebenso wichtig sein wie SMI²LE. SMI²LE und HEAD kommen auf uns zu: jedermann wird immerzu high sein. Und begleitend dazu gibt es das RICH-Szenario: Rising Income through Cybernetic Homeostasis (Erhöhtes Einkommen durch kybernetische Homöo­statik).
RICH steht auch für Recreation, Intelligence-squared, Creativity and Hedonics (Erholung, Intelligenz im Quadrat, Kreativi­tät und Hedonie). Damit werden wir alles automatisieren und die Menschen werden die Freiheit erlangen, ihr Nervensystem kreativ einzusetzen. Aristoteles sagte, Sklaverei kann nur abgeschafft werden, wenn die Maschine von selbst laufen kann. Wir sind dabei, das Stadium zu erreichen, wo Maschinen von allein laufen und körperliche Arbeit, sich ständig wiederholende Abplackerei – alle dehumanisierenden, degradierenden Roboterfunktionen – von Maschinen übernommen werden und überall zu einem phantastischen Anwachsen des nationalen Bruttoprodukts führen. Armut wird um das Jahr 2000 abge­schafft sein, zwischen RICH und SMI²LE. Wenn wir anfangen, freie Energie aus dem Weltraum einzubringen, werden wir nicht länger ein geschlossenes System haben. Wir werden dann ein offenes System von prak­tisch unbegrenzter Energie zur Verfügung ha­ben. Wenn man SMI²LE, RICH und HEAD zusammennimmt, erhält man den höchsten Standard aller vorhergehenden Gesellschafts­formen: Utopia. Utopia oder Vergessenheit, das sind die beiden einzigen Möglichkeiten. Ich setze auf Utopia und alles was nötig ist, dass diese Signale ständig um die Welt ge­schickt werden, damit die Menschen sich dieses Potentials bewusst werden. Wir ver­fügen über alle Voraussetzungen. Man kann die Zukunft nicht an der Vergangenheit messen. Sie birgt ständig neue Überraschungen. Ich würde sagen, es wird mehr Dinge, die heilig, high und happy sind, geben als jemals zuvor. Bis 1987 werden sie sich noch vervier­fachen. Man muss sich vor Augen halten, dass es eine Explosion von Intelligenz und Bewusstsein geben wird. Noch können wir es verderben – noch können wir das Sinken in Vergessenheit wählen. Es ist die einzige Wahl, die wir haben: Utopia oder Vergessenheit. Kompromisse gibt es nicht.


Von der kosmischen Verschwörung zur Unsterblichkeit!
Ein Interview mit Robert Anton Wilson und Robert Shea ist im Sphinx-Magazin, Ausgabe Nr. 1 (1978) erschienen.

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